Namibia/Botswana 2016

 

Nach längerer Überlegung und letztendlicher Aufgabe der Planung für Süd-Afrika haben wir uns entschlossen, wieder nach Namibia zu fliegen. Unsere Rundreise vor zwei Jahren (s. "Namibia 2014") hatte uns so begeistert, dass wir gerne die noch nicht entdeckten Landesteile zzgl. Botswanas Norden ansehen wollen.

 

01.05.2016

Dieses Mal fliegen wir mit der Air Namibia (A330-200)  im Direktflug nach Windhoek.

Der Abflug startet pünktlich ab Frankfurt/M und die Fluggäste werden ausgestattet mit Decke, Kissen, Zahnbürste/-Pasta, Kamm, Lipstick, Schlafmaske, Blöckchen, Stift, Ohrstöpsel und Kopfhörer.

Um 3.02h überfliegen wir den Äquator und landen 3 ½ Stunden später nach 10stündigem Flug in Windhoek (Ortszeit 5.30h!).

 

02.05.2016

Nach einer zähen Abwicklung von Passkontrolle und Sammeln der Gäste für ASCO CarHire erfolgt dann endlich der Transfer (45 Min.) zum Autovermieter.

Nach der Übergabe des komplett mit Campingausrüstung (kompl. Dachzelt, el. Kühlbox, Geschirr, Gasflaschen...) ausgestatteten Toyota HILUX (incl. der bestellten 6 Fl. Wein und 12 Fl. Savanna - da wg Feiertag keine Alkolika erworben werden konnten!) wird bei SPAR für die nächsten Tage eingekauft, am Automaten Geld gezogen - und dann geht es los.

 

Hier unsere Route:

Von Windhoek aus gen Westen  und dann am Erongo-Gebirge vorbei ins Damaraland, weiter durch den Etosha-NP, den Caprivi-Streifen, den Chobe-Park und am Okavango-Delta vorbei zurück nach Namibia. Letzte Station: Waterberg.

Blauer Himmel und immer wärmer werdende Temperaturen.

Es geht nach Westen durch trockenes, bergiges Gebiet. Nach 20 km Fahrt wird die gute Teerstraße zur Schotterpiste. Unser heutiges Ziel ist der ehemalige Tsaobis Leopard Nature Park, der jetzt nur noch „Nature Park“ ohne Leoparden ist.  Nach dem abenteuerlichen Bosua-Pass geht's in die Ebene und Richtung Karibib. Um 15.30h erreichen wir die Campsite, die einfach aber gut ausgestattet und schön gelegen ist.  -> 223km.

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03.05.2016

Gegen ½ 9h starten wir unseren geplanten Spaziergang Richtung Leopardenquelle. Es ist anstrengend, durch den tiefen Sand in der Fahrspur zu gehen. Schon bald ist es so heiß, dass uns die Motivation fehlt, auf der weichen Piste weiter zu gehen. Wir kehren um – 'quer Fels ein' über steiniges Gelände mit tollen Ausblicken. So wird der Ausflug zum Erlebnis in der herrlichen Natur bei angenehmem Wind.

Bis zum späten Nachmittag ist es zu heiß für weitere Unternehmungen. Dann aber noch ein kleiner Ausflug ins Trockenbett des Swakop, 20m neben unserem Camp.

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04.05.2016

 Ziel heute ist Uis.

Bevor es los geht fahren wir diesmal mit dem Hilux Richtung Leopardenquelle (wasserlos), von wo wir den Blick weit über das Land genießen können.

Beim Zwischenstopp auf der Hohenstein Lodge im Erongogebirge ist aufgrund der Hitze (32°C) nur ein kurzer Rundweg möglich. Anschließend genießen wir noch das gepflegte Ambiente der Lodge bei einem kalten Savanna mit Blick auf den Hohenstein (2319m). In den liebevoll eingerichteten Zimmern (es sind kleine Häuschen) wurde viel Naturstein verarbeitet. Sehr empfehlenswert!

Bei der Weiterfahrt begleitet uns das imposante Felsmassiv der Erongo-Berge. Ein kurzer Abstecher auf die Piste Richtung Omaruru überrascht mit herrlichen Felsformationen Wir fühlen uns an die ‚Bulls Party‘ der Ameib Lodge erinnert. Der Blick aufs Erongo ist aus jeder Richtung toll. Die weitere Strecke ist recht eintönig.

In Uis übernachten wir in Petra’s Gästehaus  -> 251km  . Leider gibt es keine Klimaanlage (es sind immerhin 36°). Das Frühstück ist ein guter Start in den Morgen.  

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05.05.2016 

Ziel Twyfelfontain/Mowani Campsite - Damaraland

Ein Highlight des frühen Morgens war zweifellos der Abstecher am Brandberg vorbei zur White Lady Lodge. Bis dort hin ging es durch die Savanne mit hohem Gras, vorbei an Granitfelsformationen und mit Blick auf den Brandberg, der wie ein Tafelberg aus der Ebene ragt. Hinter der Lodge dann weiter auf einer schmalen Sandpiste – und wir befinden uns fast im „Wohnzimmer“ der Wüstenelefanten. Viel Grün, frisch belaubte Sträucher, das trockene Flussbett des Ugab und – die Hinterlassenschaften der Bewohner. Nur die Elefanten selbst sind nicht zu sehen.

Nach der etwas ewenig abwechslungsreichen Strecke Richtung Khorixas wird es erst zum Trockenbett des Huab hin wieder interessanter und bergiger. Nur im Bereich der Brücke über das Ugab-Tal ist die Landschaft interessant.

Wir erreichen die Mowani Mountain Campsite in bester Mittagshitze (37°).  -> 186km

Die Aussicht reicht über das ganze Tal und im Rücken haben wir unsere bevorzugten ‚Granitknubbel‘.

Am Nachmittag, nach der größten Hitze, fahren wir nach Twyfelfontain, um uns nach den Eintrittszeiten für die Felsgravuren zu erkundigen. Dieses Weltkulturerbe wird von den Damara verwaltet und betrieben. Im Winter geöffnet von 7h bis 16 h. Einen der Guides nehmen wir zurück mit bis zu seinem Dorf.

Um 17h wird unser Boiler mit Holz angeheizt - der warmen Dusche steht nichts mehr im Weg.

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06.05.2016

Aufstehen um 6.15h. Es ist schon hell und verspricht, wieder ein schöner Tag zu werden.

Nach dem Frühstück Zelt einklappen und um 8h sind wir bereit, die Felsgravuren zu besichtigen.

 Unsere Guide spricht langsam und deutlich und lässt ausreichend Zeit für Fragen. So können wir vier, 2 Deutsche und 2 Franzosen, alles gut verstehen.

Statt der geplanten 45 Min benötigen wir fast ½ Std. länger, um alles zu sehen. Das Gros der Gravuren soll um die 6.000 Jahre alt sein, wobei es auch wesentlich ältere und jüngere gibt. Es werden Spezies aus der Umgebung gezeigt aber auch Robben, Pinguine und Flamingos (als Darstellung für die zuhause gebliebenen, was auf Wanderungen – z.B. Salz von der Küste holen – erlebt und gesehen wurde). Auch ‚Landkarten‘ mit Markierungen von Wasserlöchern, Trance-Bilder der Schamanen etc. sind zu sehen

Interessant ist auch das Tal selbst mit seinen Albino-/Shephardsbäumen, Akazien, tollen Felsen etc. Die Sonne spielt mit den Formen und Farben, mit Licht und Schatten.

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 Auf der anschließenden Tour im Bereich des Abu Huab sehen wir viel Landschaft, leider keine der hier lebenden Tiere (Rhinos, Antilopen, Elefanten, Strauße, Warzenschweine) – es ist fast Mittagszeit, da ziehen sich alle zurück in den Schatten.

 Am Nachmittag messen wir in der Sonne 57° (im Schatten sind es nur 37°).

 Für den Sundowner (heute kaltes Wasser) klettern wir auf unseren ‚Haushügel‘ und genießen den Blick über die Landschaft bei langsam untergehender Sonne (um 18.15h ist es stockfinster).

07.05.2016

Morgens wecken uns knallende Tropfen auf dem Zelt. Nach 2-3 Minuten ist schon wieder Schluss damit und nichts mehr von dem ‚Regen‘ zu sehen, außer ein paar Spuren auf der Autoscheibe. Der Himmel ist blau wie immer...

Nach dem Frühstück fahren wir bis ans Ende der Campsite und noch weiter in das Tal hinein und stören einige Antilopen (Kudus) beim Äsen.

 

Weiter geht es über Khorixas zur Vingerklip und den Ugab-Terrassen. Unterwegs immer wieder Stops, da wir auf die Hügel beidseitig der Piste klettern wollen, um die Ausblicke genießen zu können. Bald erreichen wir „Klein-Arizona“ - die Tafelberge geben der Gegend diesen Namen.

 

13h Ankunft Vingerklip Lodge.  -> 160km. Kleine Häuschen mit Strohdächern liegen verteilt am Hang. Alle mit Blick auf den kleinen Tafelberg und das Wasserloch. Sehr ansprechend eingerichtet.

Bei leicht bedecktem Himmel geht es am Nachmittag zur Vingerklip. Gerade rechtzeitig kommt die Sonne heraus und wir können schöne Bilder machen und den Felsen umrunden. Beim Rückweg retten uns wieder Wolken vor der größten Hitze – Schattenspender gibt es nämlich nicht.

Ein Sprung in einen der zwei Pools bzw. eine ausgiebige Dusche sorgen wieder für ein gutes Gefühl. Abendessen gibt es im Restaurant mit riesigem Strohdach.

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08.05.2016

Morgens noch ein kurzer Aufstieg auf den Hausfelsen zum Eagles Nest. Mit super Aussicht zum Genießen - unter aufmerksamer Beobachtung der Klippschliefer

 

9.15h Start Richtung Etosha-Park zum Eldorado Camp.

Wir nehmen kleine Umwege durch die Fransfonteinberge. Auf der Strecke jede Menge Termitenhügel, fast weiße, rotbraune und fast schwarze – je nach dem, welche Farbe die Erde in der Gegend hat.

Um 13h erreichen wir die Eldorado Campsite, ca. 8km vor dem Etosha-Parktor gelegen. 

Die einzelnen Stellplätze liegen zwar recht nah aneinander (aber nur eine Nachbargruppe ist da), sind aber gut ausgestattet: Wasseranschluß für jeden, 4-fach Steckdosen für unterschiedliche Stecker, Beleuchtung, heißes Wasser und grüne Wiese.

Am Nachmittag geht es dann noch kurz entschlossen für zwei Stunden in den Etosha-Park.

Zebras, Gnus, ein Nashorn und ein Elefant – viel Ausbeute für die kurze Zeit.

Sicherlich ein seltener Anblick war die Vorderhälfte eines Zebras am Pistenrand, an dem sich ein Schakal gütlich tat. Eine Hyäne wartete schon in einiger Entfernung, fühlte sich aber von uns gestört.

Es war schon spät geworden am Olifantsbad. Bis zum Anderson Gate waren es noch 37 km und wir hatten nur noch gut 30 Min. Zeit bis zum Schließen des Parks....  Gerade noch geschafft!!!

-> 321km

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09.05.2016

7.30h erneuter Start in den Etosha-Park.

Wieder tummeln sich etliche Tiere am Olifantsbad: Springböcke, Impalas, Elenantilopen, Zebras, eine Gruppe aufgeregter Strauße, Kudus und einige Vögel. Eine Gruppe kommt nach der anderen zum Wasserloch. Es sind sicher weit über 100 Tiere. Kaum eines, das sich länger aufhält. Ist der Durst gelöscht, verschwindet die Gruppe wieder. Wir fahren weiter und sehen nach 300m im Gebüsch eine Elefantenherde (10 Tiere), die Richtung Wasserloch marschiert. Also – zurück! Angekommen erscheint die Gruppe gerade zwischen den Büschen und erobert das Nass. Glück gehabt!

Bei unserer Mittagspause am Wasserloch in Halali sehen wir 2 Elefanten, einige Impalas und einen Marabu, der sich erst vorsichtig nähert und dann im Wasser landet. Und direkt neben uns ein Hörnchen, das das abgelegte Apfel-Kerngehäuse klaut...

Weiter geht es Richtung des östlichen Tores nach Namutoni. Unterwegs viel Gegend, mal Herden von Springböcken, einige Gnus und Strauße. Am letzten Wasserloch verlässt gerade eine Herde Elefanten das Nass und bewegt sich Richtung Piste. Jenseits wird dann ein ausgiebiges Staubbad genommen. Ein tolles Bild!

 

Gegen 16h erreichen wir die Emanya Lodge.  -> 251km

Die Bilder dieser stylischen Lodge sprechen für sich. Das Abendessen (Carpacio vom Rind, Biltong-Suppe, Sorbet, Steak/Cordon bleu, Kuchen) wurde im Kerzenschein am Pool serviert. Der Service war sehr gut.

 Morgens gab es ein tolles Frühstück (Rührei mit Lachs bzw. Steak, Wurst, Bohnen, Ei). Am hauseigenen Wasserloch finden sich Strauße, Gnus und Vögel ein.

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10.05.2016

8.40h – Start Richtung Rundu

Auf schier endlos scheinender Piste geht es nach Osten auf einer Querverbindung Richtung B8. Auf 140 km begegnen uns 2 Autos. Am Big Baobab Tree (südl. der D3016) machen wir eine kurze Pause und legen einen Spaziergang zum Baum ein. Nach weiteren 60 km erreichen wir die geteerte B8. Rechts und links der Straße liegen immer wieder Ansammlungen von kleinen, srohgedeckten Hütten. Alles scheint sehr sauber zu sein. Am Straßenrand stapelt sich Verkaufsware wie fein gebündeltes Brennholz, Kürbisse, Holzfiguren und –spielzeug etc.

Wir sehen üppige Bäume und Maisanbau.

Gegen 14h erreichen wir Rundu und die Tambuti River Lodge.  -> 342km

Üppiges Grün und blühende Pflanzen erwarten uns in der Anlage. Vom Zimmer aus kann man einen Blick auf den Okavango erhaschen. Nach einem ruhigen Nachmittag im Schatten der Bäume (keine Mücken!) folgt ein afrikanisch angehauchtes Abendessen. Von gebackenen Maden sehen wir mal ab, aber die Kürbissuppe und das ‚Spinatgemüse‘ lassen wir uns zu Fisch und als Tarte schmecken. Und Amarulaeis zum Dessert als krönenden Abschluss...

 

11.05.2016

Nach einem guten Frühstück mit Blick auf den Fluß starten wir gegen 8.15h auf die Piste direkt entlang des Okavango. Hier gibt es viele Dörfchen mit traditionellen Hütten und viele Fußgänger unterwegs von Dorf zu Dorf. Die Hütten sind mit Schilf umzäunt, so dass sich ein kleiner Hof ergibt, in dem oft eine Papaya wächst. Weiter sehen wir Rinder, Ziegen, Mais- u. Hirseanbau und Kürbisse.

Bei einem kleinen Menschenauflauf sehen wir genauer hin. An einem Zufluss unter der Straße zum Okavango hin werden Fische gefangen. In selbstgebauten Reusen verfangen sich die zappelnden Fischleiber. Stolz wird uns ein voller Korb gezeigt.

Gegen Mittag erreichen wir Majas Mobola-Lodge (-> 181km), wo wir eine sehr schöne Campsite beziehen. Die gesamte Anlage ist wunderschön angelegt und sehr gepflegt. Mit Blick auf den Okavango können wir entspannt im Schatten sitzen. Ein besonderes Highlight ist die Inselbar, die über eine schaukelnde Hängebrücke (nur einzeln zu betreten) erreichbar ist. Traumhaft. Zwei Hippos holen ab und zu schnaubend Luft. Toll – keine Mücken!

Hier gilt zentralafrikanische Zeit – der Tag beginnt eine Stunde früher.

 

12.05.2016

Heute Morgen waren es nur 8°C. Wir starten zum Mahango Game Park, den wir nach 50 Min. erreichen. Eintritt 90 NAM für 2 Personen und Auto. Dies ist ein schöner kleiner Park mit viel Abwechslung in Landschaft und Bewuchs. Es gab jede Menge Antilopen, Warzenschweine, einige Kaffernbüffel, vier Krokodile und viele Wasservögel. Wir beobachten Paviane und eine kleinere Affenart. Zum Schluss ziehen noch Herden großer Rappenantilopen, Giraffen und Zebras an uns vorbei.  -> 156km

Am Nachmittag wird wieder bei 27° die tolle Campsite genossen, der Sundowner an der Inselbar genossen und nach dem Abendessen geht es schon bald in die Falle.

 

13.05.2016

8.30h, 15 °C  -   Auf geht’s durch den Caprivi-Streifen Richtung Camp Kwando.

Kaum auf der Piste sehen wir einen der hier typischen Lastenschlitten, der von zwei Ochsen gezogen wird. Auf dem sandigen Boden würden Räder viel zu sehr einsinken und es gäbe kein Fortkommen.

Die erste Etappe führt zu den Popa Falls. Wir biegen Richtung Goabaca Campsite ab, fahren entlang dem Gefängnisgelände, zahlen unseren Obolus an der Campsite und genießen dann den Blick aufs Wasser und die Stromschnellen.

Danach geht es 190 km auf gerader Strecke durch den Caprivi, der hier eine Breite zwischen 35 und 45 km hat: Angola auf der linken und Botswana auf der rechten Seite.

Nicht weit von der Straße entfernt ist schon bald eine kleine Elefantenherde sichtbar.

Gegen 13h erreichen wir Camp Kwando ( -> 233km) . Wir dürfen ein „Baumhaus“ genießen mit viel Platz, Dusche und Wanne und einer schönen Holzveranda mit Blick auf den Kwando, 31°C.

Am späteren Nachmittag wird ein Spaziergang zum nahe gelegenen Dorf unternommen. Am Baobab hängen noch viele Früchte, die Bewohner sitzen beim Schwätzchen zusammen und beobachten uns.

Bei unserer Rückkehr stellen wir fest, dass die Baumhörnchen unsere Ingwerkekse stibitzt haben. Na - hoffentlich gibt es da kein Bauchweh.

Vor dem Abendessen ein Sundowner im Kreise von Südafrikanern am großen Feuer auf der Lodge-Terrasse und dann Abendessen im Restaurant bei Kerzenschein.

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14.05.2016

8.15 Start, 13°C 

Nach einem üppigen Frühstück (siehe Karte) erreichen wir über durchgehend gute Teerstraße nach etwa 2 Stunden Katima Mulillo. Wir erledigen unsere Einkäufe, holen Geld (nicht ganz einfach, da am Wochenende kein Bargeld gewechselt wird) und tanken.

Nach einem Blick über den Sambesi nach Sambia hinüber geht es zum Grenzübertritt nach Botswana an/in Ngoma Bridge.

Die ganze Prozedur dauert ca. 40 Minuten:

Namibia: ausfüllen der Immigrationform, weiter zur Schranke, ausfüllen der Registrierung für das Fahrzeug und dann über die Brücke des Chobe.

Botswana: allg. Paßkontrolle für jeden, nächster Schalter Paßkontrolle und Fahrzeugdaten des Fahrers, Bezahlen der Visa- und Straßenbenutzungsgebühr (140 Pula, seit 01.05.16 kann nicht mehr mit Rand oder Nam.$ bezahlt werden, jedoch mit € und US$, Registrierung des Fahrzeugs auf Datenblatt, Desinfektion der Autoreifen und der Schuhe – geschafft.

Nach ca. 8km erreichen wir am frühen Nachmittag das Muchenje Camp. Ein elektrischer Zaun schützt uns gegen ungebetene Gäste. Wieder ein Platz mit Blick aufs Wasser – dieses Mal ist es der Chobe.

Am Nachmittag steht noch ein Ausflug in den nahe gelegenen nördl. Teil des Chobe Nationalparks an. Es beginnt mit schwieriger, tiefsandiger Piste. Als die überstanden ist, belohnt ein Blick auf die leicht hügelige Landschaft und den weit ausufernden Chobe. Traumhaft und begeisternd. Jede Menge Giraffen malerisch in der Landschaft, knabbernd an Ästen oder am Wasser stehend. Perlhühner suchen aufgeregt das Weite, Antilopen, Affen und Gnus zeigen sich nah und fern. Und auch zwei Elefanten sind auf dem Weg zur Tränke.

Die Zeit vergeht viel zu schnell und wir müssen uns sputen, den Park rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit zu verlassen.

->  326km

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15.05.2016

7.30h Abfahrt nach Mababe zur Tshaa River Campsite.

 Hinter Kachikau wird der Reifendruck gemindert, da die Piste tiefsandig, ausgefahren und wellig ist. Wir folgen dem empfohlenen Umweg, dem man bis zur Cutline Road des Chobe Forest Reserve und zum Gocha Gate folgt. Tiefe Sandpassagen, km-lange Achterbahn, teilweise harte Pisten – alles wird geboten. Weiter nach Savuti durch dichten Baum- und Strauchbestand, der sich hinter Savuti-Bridge lichtet. Die Sandridge-Road nach Mababe ist recht mühsam, von der alternativen Marsh Road wird z. Zt. abgeraten. 21 km vor Mababe treffen beide „Straßen“ aufeinander. Weite, leuchtend gelbe Grasflächen. Gegen Ende der Fahrt überraschen uns nochmals Tiere mit ihrer unerwarteten Präsenz: einige Elefanten, Büffel und diverse Antilopen und Kudus.

Gegen 12.30h das Gate Chobe Park Mababe und nach vielem Suchen und Fragen dann auch unser Tshaa River Camp, direkt am Kwhai gelegen.  -> 195km

Unser Stellplatz ist riesig, unter alten Akazien voller reifer Schoten. Vorsichtshalber parken wir das Auto nicht unter einem Baum, sondern in einer Baumlücke nahe an Dusche und WC. Schon bald bekommen wir Besuch von einem dieser großen grauen Dickhäuter. Es soll nicht der letzte bleiben. Zwischen 16h und 18h herrscht reger Verkehr, den wir staunend und respektvoll bewundern. Der Kwhai ist hier nur wenige Meter breit und bietet viel Grün für Elefanten und Antilopen.

16.05.2016

Nachts wecken uns das Rauschen der Bäume und das Prasseln der begehrten Schoten auf den Boden – wir haben wohl schon wieder Besuch. Vor dem Aufstehen erzeugen das Geschratel der Vögel und das Schreien der Affen die richtige Atmosphäre.

Beim Blick aus der Dusche kommt uns schon der erste Elefant entgegen. Sobald er sich getrollt hat, beginnen wir mit dem Frühstück, das unvermittelt unterbrochen wird. Wieder nähern sich 3 Elefanten. Schnell tragen wir den gedeckten Frühstückstisch außer Sicht- und Riechweite hinter das Auto. Wir frühstücken im Stehen. Die Elefanten rütteln an den Ästen und verspeisen die Schoten. Im Grün äsen die Antilopen. Unglaublich!

8 h - Abfahrt in das Moremi Game Reserve. Auf der Zufahrt zu unserem Camp (6km zur Strasse) äsen zu dieser Zeit viele scheue Gnus und Impalas.

Wir erreichen nach 1 Stunde Fahrzeit und 40 km das Nordgate über die aus Stämmen gebaute Khwai Bridge.

Eine elende Holperpiste mit tiefen Furchen und Löchern erwartet uns. Alles in allem war der Besuch des Moremi Parks eine Enttäuschung. Wegen des dichten Baum- und Buschbestandes ist Wildbeobachtung unterwegs kaum möglich. Nur an den Wasserlöchern, insbesondere am ‚Hippopool‘ zeigte sich viel Leben. Hippos baden im See, Antilopen äsen oder liegen im Gras, viele unterschiedliche Wasservögel genießen das Wasser – das war schon toll.

Auf kleinen und kleinsten Pisten haben wir noch einen Umweg angeschlossen. Dabei kamen uns viele Elefanten, Gnus und Impalas vor die Linse. Das Navi hat geholfen, die Richtung zu halten bzw. zu finden.

Nach gut 8 Stunden und  -> 200 km später sind wir wieder zurück auf der Campsite.

 

17.20h Schon wieder bewegen sich zwei Dickhäuter über unseren Platz. Man hört keinen Ton. Kein Stampfen, kein Schnauben. Unvermittelt sind sie da und ziemlich nah . „Die tun nichts“, sagt mein Göttergatte.....

Nach Eintritt der Dunkelheit (gegen 18.15h) haben wir den Platz dann für uns.

 

17.05.2016

Eine kalte Nacht liegt hinter uns. Wir haben nur 8°C beim Frühstück. Und Elefanten total: beim Aufstehen, beim Frühstück, beim Abwaschen, beim Packen. Die Affenbande in den Akazien schmeißt von oben mit Früchten, die Elefanten rütteln unten an den Äste. Die Schoten mit den saftigen grünen Kernen müssen wahre Leckerbissen sein. Zwischendurch immer ein wenig die Haut an den Büschen schaben – einer der Gesellen kann sich gar nicht trennen. Es ist ein Kommen und Gehen. Ab 9h ist wieder Ruhe auf dem Platz.

9.30h – Abfahrt Richtung Maun

Zunächst werden wir zu einem Umweg gezwungen, da der Khwai die Straße überflutet hat und nicht durchquert werden kann. Nachdem das überstanden ist erreichen wir gegen Mittag das Discovery B&B. Es liegt noch vor Maun etwas ab von der Straße. Eine kleine Anlage, gemütlich und liebevoll eingerichtet. Zentral liegt ein Feuerplatz, an dem sich die Gäste abends gemütlich zusammensetzen können. Hier denkt man mit. Es gibt zwei Kofferbänke und jede Menge Steckdosen mit div. Adaptern. Nach der Campsite dringend nötig für Batterien und Tablet.

 

Für den Nachmittag ist unser Rundflug über das Okavango Delta geplant. Zuerst geht es zur Tankstelle,  und auch der Reifendruck muss wieder erhöht werden. Danach zum Einkaufen und schließlich zum Flughafen. Leider hatte man unseren Flug für den nächsten Tag eingeplant. Trotzdem gelang es noch, einen Flug einzuschieben. Von 17h bis 18h - leider etwas spät, da dann die Sonne schon sehr tief steht.

Der Flug hat unsere Erwartungen nicht ganz erfüllt. Das Delta hier bei Maun ist noch weitgehend trocken, nur an wenigen Stellen konnte man das Wasser kommen sehen. Auch die Tiere haben sich sehr zurückgehalten.

-> 146km

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18.05.2016

 7.45h – Ziel: Guma Lagoon am ‚Pfannenstiel‘

Schnell noch eine Solarleuchte fürs Campen (Ersatz für verloren gegangene) kaufen und dann auf guter Teerstraße bis Sehithwa fahren, wo die Piste nach Norden abzweigt. Die Fahrt geht durch mal dichter, mal lockerer bewachsene Savanne, wobei uns immer wieder Esel und ab und an auch Pferde am Straßenrand auffallen.

Wir biegen nach Etsha 13 ab und benötigen für die restlichen 14 km bis zum Camp 50 Min.

Es geht über, nein, durch tiefsandige Piste. An der ersten Wasserdurchfahrt wird wieder der Reifendruck reduziert, dann wieder Sand und wieder Wasser. Es ist spannend. Aber Dank Markierung der Durchfahrten und des Allrads haben wir keine Schwierigkeiten, anzukommen. Es dauert nur etwas.  -> 310km

Uns wird ein großer Stellplatz im Schatten mit Blick auf die Lagune zugeteilt. Der Nachmittag und der Abend werden auf der großen Panoramaterrasse bzw. auf der Campsite verbracht.

Die Mocoro-Fahrt soll morgen gegen 7.30h starten, also Wecker gestellt und zeitig in die Falle.

 

19.05.2016

Kurz nach 6h klingelt der Wecker. Fertig machen und Frühstück unter intensiver Beobachtung von Meerkatzen, die über uns in den Bäumen turnen. Irgendwo muß man doch etwas klauen können! Schon ist eine kleine Pfote im Müsli. Aber Achtung unter den Bäumen! Es kann auch schon mal etwas herunterfallen – z.B. ein dicker brauner Klecks aufs Auto!

Gegen 8h geht es dann los. Mit dem Motorboot (Elektro) fahren wir hinaus auf die Lagune und auf breitem ‚Kanal’ durch riesige Papyrus- und Schilfinseln. Nach einer Stunde erreichen wir eine kleine Insel mit Baumbestand, auf der in das Mocoro ("Einbaum" aus Fiberglas mit Staker) umgestiegen wird. Wir sitzen jetzt knapp unter der Wasserlinie und es geht durch Binsen-, Gras,- Seerosen- und Papyrusfelder, mal enger, mal weiter, mal mitten durch. Vorbei an vielen kleinen Inseln, teils baumbestanden. Das Wasser ist ca. 1,5m tief.

Nach der Mittagspause mit kleinem Spaziergang auf einer größeren Insel folgt die Rückfahrt in der Mittaghitze. Unser Begleiter kann zum Schluss dann mit dem Motorboot Tempo machen, was ihm sichtlich Spaß macht. Ein wunderschöner Trip. Wir konnten einige Schreiseeadler, bunte Bienenfresser und ein kleines Krokodil entdecken.

Gegen 14h waren wir wieder zurück, leicht von der Sonne gerötet aber verschont von Insektenbissen.

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20.05.2016

Start 7.45 (16°C) – Ziel Tsumkwe

Die Straße, die wir vor zwei Tagen gekommen sind, geht es wieder zurück bis Nokaneng. Unterwegs wird getankt.

Die Piste ab Nokaneng Richtung Grenze zu Namibia ist nicht schön, aber recht gut befahrbar (trotz Bauarbeiten).

Um 12h erreichen wir die Grenze. Die vorgeschriebenen Formalitäten werden problemlos abgewickelt und die Grenze, ein Tor aus Metallrohr mit Maschendraht, passiert. Jeweils drei Wagen hatten in den letzten Tagen die Grenze überschritten. Dafür sitzen aber beidseitig mindestens 3 Beamte herum. Die Uhren wieder korrigieren - wir haben erst 11.20h - und weiter geht es.

Im Internet hatte Wolfgang einen Baobab-Trail gefunden, der von der M 74 abgeht. Mit Hilfe des Navis sind wir den Trail gefahren, wobei man sich an den Hinweis ‚Bushman Village‘ orientieren kann. Es geht durch Bilderbuch-Savanne. So viele dieser beeindruckenden uralten Bäume in einem überschaubaren Gebiet haben wir bisher nicht gesehen. Dieser etwa 2-stündige Abstecher ist sehr empfehlenswert.

Gegen 15h erreichen wir die Tsumkwe Lodge und unseren Stellplatz. Es ist alles vorhanden, private Sanitäreinrichtung, Strom, Beleuchtung und Wasser. Was uns etwas stört, ist der freie Blick über die Stellplätze. Es fehlt ein wenig die Privatsphäre. Aber auch hier gibt es nur einen anderen Camper...

->  303km

 21.05.2016

Ein kühler Wind (12°C) zwingt uns zu Jacken beim Frühstück.

8.15h Abfahrt – Ziel Waterberg

An der Tankstelle in Tsumkwe wird noch der Reifendruck korrigiert. Hinter Kano passieren wir eine Veterinärkontrolle incl. Besprühen der Reifen. Nach ca. 40 km geht es dann über kleine Pisten durch Farmgelände zur C42 Richtung Waterberg. Hier ist der Beifahrer gefragt. Tor auf, Tor zu, Tor auf, Tor zu. Und dann ganz unerwartet jede Menge Tiere auf einer weiten Ebene: Antilopen, Impalas, Gnus, Zebras und drei Giraffen – eine schöne Überraschung.

Ankunft im Waterberg Wilderness. Wir sind zwar einen Tag zu früh (eine Ü bei Grootfontein haben wir gestrichen), haben aber Glück und bekommen die letzte Campsite im Anderson Camp (ganze 4 Stellplätze!). Dieses Camp ist zwar klein und überschaubar, aber wir haben nette Nachbarn. Zu jedem Stellplatz gehört wieder eine eigene Sanitäreinheit.  ->  508km

Vom Aussichtspunkt kurz hinter unserem Platz hat man einen herrlichen Blick über die Ebene und den Waterberg.

Nach dem Abendessen besuchen uns noch zwei Stachelschweine, die im Unterholz eifrig auf Futtersuche sind.

 

22.05.2016

Kalt ist es: 8°C zum Frühstück.

Am Morgen unternehmen wir eine geführte Wanderung auf das Plateau (1885m). Ein kurzer Marsch zur Lodge, wo wir den Führer treffen - und dann geht es los. Nach einem etas anstrengenden Aufstieg (ca. 200m) wandern wir langsam über das Plateau, bis wir zu einem grandiosen Aussichtspunkt über die Kalahari gelangen. Unser Führer begutachtet Oryx- und Elen-Dung auf sein Alter, erzählt von Tee aus Kameldornblättern gegen Magenbeschwerden, zeigt die apple leaf acacia, Klippspringer und Klippschliefer und Baboons (eine hier dunkle Pavianart).

 

Nachmittags machen wir uns allein auf zur Quelle (Waterberg!). Ein schöner Weg durchs grüne Tal mit beeindruckenden Bäumen. Nach unserem Imbiss dort hören wir, wie sich Affen ankündigen. Aus verschiedenen Richtungen kommen die Rufe/das Bellen. Wir

ziehen uns etwas zurück - und dann dauert es auch nicht lange bis sie da sind. Am Rande der Bäume wird erst einmal vorsichtig die Lage sondiert, bis sich einige Halbwüchsige heraustrauen und ans Wasser gehen. Später kommen auch die Kleinen und die Alten heraus. Wer hat hier jetzt wen beobachtet?

Abends steht unsere letzte Mahlzeit an. Wir gehen zum Dinner in die Wilderness Lodge.

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 23.05.2016

 7°C um 7h – Frühstück in dicken Jacken und mit kalten Fingern. Alle Vorräte sind verbraucht. Koffer packen und Abschied nehmen.

Die Teerstraße nach Windhoek ist recht eintönig. Da wir noch Zeit haben, nehmen wir ab Okahandja einen Umweg über die D2102, die sich durch schöne Hügellandschaft schlängelt und später zur Panoramastraße bis kurz vor Windhoek wird. Nach schönen Bergen kann der Blick bis zum Horizont über die Savanne streifen.

 Um 15h sind wir bei ASCO. Das Auto ist vollgetankt.  ->  363km

 Die Übergabe ist völlig problemlos. Wir zahlen noch für unser verloren gegangenes Nummernschild und haben jetzt auch keine Devisen mehr übrig.

Kurz umziehen und schon geht es zum Flughafen.

Fazit: Wieder einmal waren wir begeistert von der Landschaft und dem immerzu gutem Wetter - nur blauer Himmel! Trotz der Weite und geringen Bevölkerungsdichte stimmt die Infrastruktur. Die besuchten 6 Lodges (keine Hochpreis-Lage) waren gut bis sehr gut, die  9 Campsites alle prima, immer mit guten, teils eigenen 'Nasszellen' (Dusche und WC). 6x waren wir zwei Nächte an einem Ort.

Insgesamt sind wir fast 4800km (davon ca. 1800km Teerstrassen) gefahren - pannenfrei! Scheint viel zu sein, war aber problemlos zu schaffen. 500l Diesel haben wir dabei verbraucht (à ca. € -,60). Meist waren wir schon am frühen Nachmittag am Ziel, obwohl immer Pausen auf der Fahrt eingelegt wurden (gibt ja sooo viel zu sehen!). Der Tagesrhythmus ist hier ein anderer (insbesondere als Camper): dunkel wird es gegen 18.15h - man ist dann also um 20.30h im Bett. Spätestens um 6h ist man aber wach (die Sonne geht auf, die Tiere "lärmen"), um 8.30h geht's dann wieder auf die Piste. Und ca.5 Stunden incl. Stopps unterweg sein ist ja ohne Verkehr kein Problem.

Auf Wiedersehen?