Griechenland 2017

Griechenland wird oft nur mit der Antike, Strand und Sonne, neuerdings auch mit Krise in Verbindung gebracht. All das sollte auf den "Prüfstand"! 

Bei der virtuellen Planung der Rundreise ergaben gsich aber auch einige neue Aspekte. Nicht nur Griechen und Römer prägten das Altertum, markant sind auch die Hinterlassenschaften aus der byzantinischen Zeit (um 12. bis 16. Jhdt.).

Und die Landschaft!!!! Bergwelten, Olivenhaine, Buchten.,..

Im Mai besonders reizvoll, da alles voll in Blüte steht.

Unsere Rundreise beginnt und endet in/auf Korfu. Per Mietwagen ab Igoumenitsa erst entlang der reizvollen Westküste zum Peloponnes mit Besuch von Olympia, der Wasserfälle von Polyminio und Mystras bei Sparta. Dem Verlauf der  Ostküste folgend über Nafpoli bis Argos, dann Besichtigung von Mykene und der Straße von Korinth und weiter bis Athen.

Von dort nach Delphi und zu den Klöstern von Meteora mit seinen großartigen Felsen. Abschluss an der Vikos-Schlucht mit Ihrer fantastischen Bergwelt. Und zurück nach Korfu, einem malerischen Städtchen mit viel Flair.

 04.05.2017

 Fahrt zum Flughafen Köln/Bonn. Dort Parken und Flughafentransfer.

 Pünktlicher Abflug gegen 20.30 Uhr, ruhiger Flug und Ankunft gegen 23.20 (Ortszeit, + 1 Std.) mit 15 Min. Zeitgewinn.

 Mit dem Taxi (Nachttarif 15,- €) zum Hotel Konstantinoupolis, das direkt am alten Hafen von Kurfu-Stadt gelegen ist.

 

05.05.2017

 Morgens werden wir vom Schreien der Schwalben wach. Der Blick auf den Hafen und ein einlaufendes Kreuzfahrt-Schiff stimmen positiv auf den Tag ein, auch wenn das Wetter noch etwas trüb ist.

 Nach dem Frühstück geht es zügig zur Fähre (je 11 €) und damit dann auf das Festland. Nach 1 1/2 Stunden erreichen wir Igoumenitsa, wo wir das Auto übernehmen.

 Igoumenitsa - Mesolongi   (ca. 275km)

 Über die Küstenstraße fahren wir durch eine schöne grüne Berglandschaft, wobei wir immer wieder einen Blick aufs Meer werfen können. Ab und an sieht man sogar einen kleinen Kiesstrand in einer geschützten Bucht.

 Wir gelangen zur Tunneldurchfahrt in Preveza durch den Ambrakischen Golf. Weiter geht's durch das Bergland – hier ist Natur pur mit wenig Ackerbau, aber vielen Ziegen, Schafen und freilaufenden Rindern . Dann wieder zur Küstenstraße bis Astakos mit Blick auf das Meer, Inseln und Berge.

Am Nachmittag gegen 16.30 Uhr erreichen wir Mesolongi und unser Hotel Theoxenia direkt auf einer Landzunge am Meer.

 Dann ein kurzer Spaziergang zum Yachthafen, wo wir uns bei einem Kaffee von Sonne und Wind durchpusten lassen.

 

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06.05.2015

 

Mesolongi - Marathopoli   (ca. 250 km)

 Unser erstes Zwischenziel ist Patra, das kurz hinter der imposanten Seilbrücke über die Meerenge von Rio-Andirrio liegt, die den Eingang zum  Golf von Korinth bildet und somit den Peleponnes mit dem Festland verbindet (11,70€).

Das Navi schickt uns im Zickzack mitten durch die Stadt Patra, was uns viel Zeit kostet.

Weiter geht es dann durch nach wie vor schönes und sehr grünes Bergland mit sehr vielfältigem Mischwald, Blick auf Schneekuppen, blühenden Ginster und Blumen nach Olympia. Unterwegs noch schnell eine Schildkröte retten, die sich anschickt, die Straße zu überqueren.

Olympia war das Heiligtum des Zeus und der Austragungsort der Olympischen Spiele in der Antike (776 v. Chr. bis 393 n. Chr.). Die historischen Ruinen sind natürlich interessant - noch toller ist jedoch die Lage und das landschaftliche Umfeld.  Nach der Besichtigung der antiken Anlagen geht es weiter nach Süden bis nach Marathopoli. Wir fahren km-weit durch gepflegte Olivenhaine mit vielen wundervollen uralten Olivenbäumen.

Im Hotel Artina werden wir sehr freundlich empfangen und erhalten wieder ein Zimmer mit Meerblick.

 

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07.05.2017

 

Marathopoli - Sparti  (ca. 160 km)

Auf Empfehlung unserer Empfangsdame beginnen wir die heutige Tour mit einem Zwischenstopp an der Lagune bei Pylos. Von den vielen Wasservögeln, die hier überwintern, sind sogar noch einige Flamingos von Ferne zu entdecken. Die Überraschung erwartet uns beim Überklettern der Dünen: eine wunderschöne Bucht mit feinem sauberen Sandstrand und nur 8 Menschen. Traumhaft! Unser erstes Highlight!

 

Das zweite ist dann die Schlucht mit dem Wasserfall von Polylimnio in Richtung Kalamata. Die Wasserfälle und der Bach mit seinem klaren Wasser bilden immer wieder malerische Becken, umgeben von üppigem Grün. Licht, Schatten, Sonnenstrahlen und das Wasser ergeben zusammen eine unvergessliche Athmosphäre. Die Klettertour über die Felsen und den Steilhang zum letzten Wasserfall, der bis zu 20 m herabstürzt, wird erleichtert durch Halte- und Tritteisen. Ein kleines Abenteuer. Der Abstieg war dann gar nicht so schwierig, wie zunächst erwartet.

Im Gebiet um Kalamata herum wieder unendlich viele Olivenbäume – hier soll es das beste Olivenöl (Griechenlands – der Welt???) geben.

Den Abschluss der heutigen Tour bildet die Fahrt von Kalamata nach Sparti, wobei wir die direkte Strecke durch das Bergland gewählt hatten. Es ging durch das Gebirge bis hinauf auf 1500 Meter – die letzten Schneefelder waren zum Greifen nah. Viel Gegend, viele Kurven und Serpentinen – eine schöne und abwechslungsreiche Fahrt.

Ein Rundgang durch Sparti, ein leckeres Eis, ein Kaffee frappé und dann langsam ans Abendessen denken.

 

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08.05.2017

Das 6 km entfernte Mystras (Weltkulturerbe), eine alte byzantinische Ruinenstadt, steht auf dem Programm. Eintritt für Rentner 6,- €, sonst 12,- €.

Die wechselhafte Geschichte dieser Bergfestung beginnt mit dem 4. Kreuzzug Anfang des 13. Jahrhunderts. Die Ruinen ziehen sich malerisch den Hang hinauf, gekrönt von den Resten der Festung. Die in ihrer Architektur unverwechselbaren Kirchen stammen aus dem 14. und 15. Jahrhundert und verfügen tw. noch über farbenprächtige Fresken. Uns bieten sich bei der Wanderung den Hang hinauf immer neue Aussichten und Ansichten. Die Zeit (etwa 4 Stunden) vergeht wie im Flug. Nach einer Mittagspause, (wir genießen im heutigen Ort Mystras unseren Snack aus Tomaten, Feta und reichlich Olivenöl über getrocknetem Brot) fahren wir das Gelände noch von der Festungsseite auf 3/4 der Höhe an und genießen nach gut 30minütigem Aufstieg von dort den Blick über das Gelände und die Landschaft.

Übernachtung in Sparti.

 

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09.05.2017

Sparti – Argos  (ca. 220 km)

Etwa 40 km hinter Sparti liegt das Dorf Geraki ganz in der Nähe der Ruinenreste des alten Geraki. Zu byzantinischer Zeit (12. – 14. Jh.) erreichte der Ort seine Blüte. Noch wird die Anlage nicht wirklich touristisch vermarktet. Wir standen zunächst vor verschlossenem Tor. Hatten dann aber das Glück, daß geöffnet wurde, da man eine Gruppe mit Führung erwartete.

Wir besichtigen die am Hang gelegene Anlage mit Ruinen bis hinauf zu den Resten der Festung, wobei die restaurierten Kirchen noch verschlossen sind. Wir sind rechtzeitig wieder zurück, um dann doch noch die Agia Paraskevi, eine hübsche kleine byzantinische Kirche aus dem 15. Jh. besichtigen zu können.

 

Von Geraki aus geht es weiter über Kosmas (ca. 1200 üNN) durch das Bergland über enge Serpentinen entlang tiefer Schluchten und vorbei an bemerkenswerten Felsabbrüchen und steilen Hängen nach Leonidio (ca. 40 üNN) Richtung Küste. Knapp 20 km vor Leonidio entdecken wir  das Kloster Elonis (16. Jh.), das wie ein Schwalbennest am Felsen klebt. Blühender Ginster und Oleander säumen die Straße. Zum Ende hin erhascht man immer wieder einen Blick auf das Meer.

Die Küstenstraße Richtung Argos führt entlang der Felsen, die hier teils steil und schroff ins Meer abfallen.

Bei unserem Abstecher nach Nafplio mit einer im Meer vorgelagerten Festung erleben wir erstmals Touristenmassen, die Straßen, Plätze und Restaurants bevölkern. Wir durchstreifen das hübsche Städtchen, besuchen die reich geschmückte Kirche Panagia, umrunden das „Kap“ unterhalb der Burg und gehen vorbei am öffentlichen Schwimmbad im Meer, wo sich die Jugend des Ortes tummelt. Zurück geht es wieder durch die engen Gassen mit wuchernden Bougainvilleas in roten, weißen und pinkfarbenen Tönen. Sehr malerisch.

Zum Übernachten geht es noch nach Argos ins Hotel Palladion.

Die Spuren der Stadt Argos sind seit dem Jahr 5.000 vor Christus nachweisbar, damit wird Argos zu einer der ältesten Städte Europas.

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10.05.2017

Argos - Athen  (ca. 220 km)

Vor der Weiterfahrt besichtigen wir morgens noch das imposant in den Felsen gehauene Amphitheater (erbaut etwa 300–275 v. Chr.), das 20.000 Zuschauer fasste. Nur die „Seitenränge“ bestehen aus einzelnen Sitzstufen. Umgeben von schattigen Bäumen schmiegt es sich in den Hang. Der Blick geht dann über weitere antike Anlagen und bis zur Burg.

Unsere nächste Etappe ist Mykene. Es liegt nördlich der Ebene von Argos und ist wohl eine der bekanntesten Ausgrabungsstätten (Unesco Welterbe) Griechenlands, besonders bekannt durch Schliemanns Fund der Maske des Agamemnon.. Seine größte Blüte erlebte Mykene im 14. und 13. Jahrhundert v. Chr. Die Stadt blieb bis ins 5. Jahrhundert ununterbrochen bewohnt.

Als erstes besichtigen wir zwei Kuppelgräber, u.a. auch das Grab der Klytemnestra, das um 1220 v. Chr. erbaut wurde und ohne Zweifel zu den Glanzstücken der mykenischen Architektur zählt.

Weiter ging es zum Löwentor, dem Haupttor der antiken Stadt. Es stammt aus der Mitte des 13. Jhdt. v. Chr. 

Besonders eindrucksvoll ist der Grabzirkel mit Schachtgräbern, die Begräbnisstätte der mykenischen Herrscher um das 16. Jh. v. Chr. Den „Zirkel“ bildet eine Doppelreihe aufrechtstehender Steinplatten, ursprünglich mit solchen auch überdeckt, die die Anlage schützen sollten.

Die ganze Oberstadt zu beschreiben ist hier zu aufwändig. Interessant war aber auch noch die Stadtmauer, eine klobige Zyklopen- oder Polygonalmauer aus sehr großen, unregelmäßigen Steinen, die sorgfältig aufeinander und lückenlos ineinander geschichtet sind. Und - tolle Landschaft so weit man schauen kann (und das ist weit!).

Eintritt: 12,- € Erwachsene, Rentner + Studenten die Hälfte, Kinder bis 18 J. frei.

Wir fahren durch tolle Gegend in Richtung Ephesus, entscheiden uns aber gegen einen Besuch der Anlage und für einen Bogen entlang der schönen Küstenlinie.

Gespannt waren wir auf den Kanal von Korinth. Die Idee eines Kanals von Korinth kann auf eine rund 2.600-jährige Geschichte zurückblicken, erbaut wurde er von 1881 bis 1893. Er ist 6.346 m lang, etwa 24,6 m breit und die Steilwände ragen 79 m in die Höhe (auf Wasserlinie). Die durchfahrenden Schiffe werden aus Sicherheitsgründen geschleppt. Wir hatten Glück und konnten ein Schiff bei der Durchfahrt beobachten.

Von dort ging es weiter über eine sehr gute Autobahn (Kosten 1,80+2,10 €) bis Athen. Übernachtung i Pom Semeli Hotel.

Abends dann noch einen Rundgang durch die Plaka, Athens Altstadt und Touristenmeile.... Und vorbei an ein paar Altertümern.

 

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11.05.2017

Athen

Autofreier Tag. Ein Taxi ist billiger und sicher auch schneller. Vom Hotel bis z.B. zum Monastiraki Square (gut 4 km) zahlten wir am Vorabend 5,50€.

Start mit dem Taxi nach Kolonaki, wo wir den Lift auf den Berg zur Agia Isodori nehmen wollen. Aufgrund der Beratung unseres Taxifahrers (perfektes Englisch) fährt er uns bis fast auf die Höhe des Hügels. Das spart nicht nur Zeit sondern auch die Kosten für den Lift (6,-€/pP). Der Rest nach ganz oben ist schnell geschafft, der Blick über Athen, die weiße Stadt und auf die Akropolis bis nach Piräus überwältigend.

Hinunter geht es zum Parlament: Wachwechsel, weiter zum Regierungssitz: Wachwechsel. Das ist schon eine merkwürdige Zeremonie. Die Holzschuhe der Soldaten sind mit einem großem Pompon verziert und verfügen über eine genagelter Sohle.

Weiter führt uns unser Spaziergang vorbei am National Garten (Zappeio), dem olympischen Stadion, dem Hadrians Bogen und dem Tempel des olympischen Zeus.

Wir werfen einen Blick auf und unter (Ausgrabungen) das neue Akropolis Museum, umrunden den Akropolis Hügel und steigen zum Filopappos Monument (119 n.Ch.) hinauf. Wieder werden wir von einem unglaublichen Ausblick auf die Akropolis belohnt.

Direkter als vom nahe gelegenen Areopagus Felsen kann der Blick auf die Akropolis gar nicht sein. Das muss man gesehen haben.

Zum Schluss noch ein Abstecher zum Kerameikos (alter historischer Friedhof) und wieder durch das Monastiraki-Viertel. Wir entdecken mitten  in der Fußgängerzone (Hauptgeschäftsstrasse) die kleine byzantinische Kirche Panagia Kapnikarea (11.Jh.) und nicht weit davon die große und kleine Mitropolis (11. Jh.). Ein riesen Programm. Mit Pausen und Rückfahrt ins Hotel per Taxi aber machbar.

Nach Dusche und Siesta lassen wir unseren Aufenthalt in Athen bei einem guten Essen ausklingen.

 

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 12.05.2017

 Athen – Delphi  (ca. 220 km)

 Als Zwischenstation eingeplant ist das Kloster Osios Loukas (10. Jh.) Es ist eines der drei bedeutendsten byzantinischen Klöster in Griechenland und Unesco Weltkulturerbe.

Hier hat es uns so gut gefallen, dass wir uns viel Zeit für die Besichtigung (€ 2,-pP.) genommen haben.

Im Gegensatz zu den anderen byzantinischen Klöstern und Kirchen haben wir hier sehr beeindruckende Mosaiken (und auch Fresken) aus dem 11. Jh. bestaunt. Das Kloster ist noch heute von Mönchen bewohnt. Es handelt sich um eine große Anlage mit zwei Kirchen, einer Krypta, Ölmühle und diversen Nebengebäuden.

Dann spielte das Navi uns einen Streich und wir verloren einige Zeit beim „Suchen der Fährte“.

Mittagpause in Distoma beim üblichen griechischen Salat und weiter durch die Berge nach Delphi.

Leider war es den ganzen Tag über bedeckt gewesen, aber am späten Nachmittag kämpfte sich doch noch die Sonne durch.

Die antiken Anlagen von Delphi (Weltkulturerbe) liegen auf einer Höhe von etwa 700m und ziehen sich über weitere 300 Höhenmeter den Hang hinauf.Über die heilige Straße gelangt man in den Tempelbereich. Die Grundzüge des Heiligtums des Apollon (hier befand sich auch das Orakel) sind noch gut erkennbar – die Lage und der Blick über das Tal unfaßbar. Das Schatzhaus von Athen (478 v.C.) wurde wieder aufgebaut. Vom antiken Theater (4. oder 5. Jh. v.Ch.) geht es weiter den Hang hinauf und ganz oben findet man das Stadion. Hier hatten nur die Schiedsrichter Sitzplätze, alle Zuschauer mussten stehen.

Vorbei an der Kastalia Quelle liegt unterhalb der Straße das Heiligtum der Athene Pronaia. Die drei wieder aufgerichteten Säulen des Tholos sind ein Wahrzeichen von Delphi.

Im neuen Delphi haben wir dann unser Quartier im Fedriades Delphi Hotel bezogen. Vom Balkon aus ist in der Ferne eingebettet in verschiedene Bergzüge das korinthische Meer zu erkennen.

 

13.05.2017

Delphi – Meteora  (ca. 260 km)

An diesem Morgen ist es so dunstig, dass das Meer kaum auszumachen ist.

Hinter Delphi fahren wir durch schroffes Gebirgs- und Felsland. Die Hänge sind voller blühenden Ginsters, markante Zypressen geben dem Ganzen einen malerischen Anstrich und Schneereste auf den Gipfeln (bis zu 1.800 m) vervollkommnen das Bild.

 Dann weitere ca. 120 km führen durch weites, ebenes Land mit unverhältnismäßig vielen Bauruinen und Industriebrachen, bis dann kurz vor Kalampaka die ersten Berge zu sehen sind.

In Kalampaka  urplötzlich Touristenrummel pur. Wir sind froh, im Nachbarort Kastraki zu wohnen. Unser Hotel, das Doupiani House, liegt ganz ruhig am Ende des Ortes mit Blick auf die Felsen. Es ist eine gepflegte Oase mit sehr ansprechender Einrichtung und aufmerksamem Personal.

Nach einer kurzen Siesta und weil es endlich etwas aufklart, starten wir noch eine Rundtour zu den Klöstern (Weltkulturerbe), die inzwischen auch über die Straße erreichbar sind.
Die gesamte "Anlage" besteht aus 24 einzelnen Klöstern und Eremitagen (teils in Felshöhlen), von denen heute nur noch sechs bewohnt sind. Die restlichen achtzehn Klöster sind entweder zu schwer zu erreichen oder wurden wegen Einsturzgefahr verlassen.

Wir besichtigen das Metamórphosis auch Megalo Meteoro (je 3,-€ bei allen Klöstern) genannte Kloster (gegründet ca. 1356). Es ist das größte der Meteora-Klöster, liegt 613 m über dem Meeresspiegel. Eine Steintreppe mit 143 Stufen und ein Tunnel durch den Fels führen vom Parkplatz in den Gebäudekomplex. Die Kirche ist überwältigend. Über und über mit Fresken (1552) versehen, sakrale goldene Leuchter und Lüster und Holzeinlegearbeiten vom Feinsten. Das Kloster wird heute noch von Mönchen bewohnt und bewirtschaftet. Im kleinen Museum werden sakrale Ausstattungsgegenstände, handgeschriebene alte Bücher und erste Drucke aus dem Ende des 15. Jahrhunderts ausgestellt. Erstaunlich waren die geschnitzten Kreuze. Die Schnitzereien sind so fein, dass man sie in ihrer Feinheit erst durch die Lupe richtig bewundern kann.

Sowohl bei diesem, als auch bei allen folgenden Meteora-Klöstern wird streng auf die Bekleidung der Besucher geachtet: Damen nur mit bedeckten Schultern und Rock (mind. knielang, kann aber auch gestellt werden) und die Herren auch kniebedeckt.

Die Felslandschaft ist schon ohne die Klöster beeindruckend, wieviel mehr dann mit ihnen.

Erstaunlich, was die ersten Mönche hierher getrieben hat und zu welchen Anstrengungen und Leistungen sie bereit waren.

Durch ihre exponierte Lage und den Zugang nur über Leitern oder Seilaufzüge (bis in die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts) waren sie geschützt vor Übergriffen fremder Machthaber (u.a. der Osmanen).

 

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14.05.2017

Meteora

Nach einem üppigen Frühstück wird heute gewandert. Der Himmel ist blau, die Luft ist klar, ein kleines Lüftchen bläst – beste Bedingungen.

Der Rundweg führt vom Hotel in weitem Bogen zunächst zum Kloster Ypapanti (gegr. 1347), das wie ein Schwalbennest an den Felsen geklebt scheint, aber leider geschlossen ist. Weiter führt der Weg zwischen den Felsen zu einem Monument, von wo aus wir einen herrlichen Blick auf das Kloster und die Umgebung bis weit in das Tal hinein haben.

Weiter über angenehme Schattenwege und durch lichten Wald – eine Schildkröte ist auch unterwegs – kommen wir vorbei am Kloster Varlaan zum Megalo Meteoro, das wir gestern schon besichtigt haben. Bei dem schönen Wetter müssen dringend nochmals Fotos gemacht werden.

Zurück zum Kloster Varlaam, das Mitte des 14. Jahrhunderts zunächst als Einsiedelei gegründet worden war. Erst 1518 wurde mit dem Bau des Klosters begonnen. Zunächst den Hang hinunter um dann über viele Stufen (sicher mehr als 100) hinauf zu steigen. Auch hier ist die Kirche komplett mit sehr farbigen und ausdrucksstarken Fresken ausgemalt. Insbesondere die Gräuel, die an den frommen Mönchen ausgeübt wurden, sind ein Thema.

Vom Kloster führt ein gepflasterter Weg hinab bis kurz vor unser Hotel. Unterwegs genießen wir das Spiel von Licht und Schatten im Wald, bewundern riesige alte Platanen und immer wieder den Blick auf den Felsen.

Etwas müde erreichen wir nach 4 ½ Stunden wieder Kastraki. Es sind 33°C – ein frischer Salat und ein kaltes Bier bringen uns wieder auf die Beine.

Dann relaxen, kurze Fahrt durch Kalambaka und wieder relaxen....

 

15.05.2017

Meteora

Wir sind wieder einigermaßen fit und bereit zur nächsten Wanderung. Erstes Ziel ist die Agia Triada. Über einen schattigen Weg, größtenteils mit Natursteinen gepflastert, erreichen wir das Kloster nach 45 Minuten Aufstieg. Kurzer Kleidungswechsel (Rock gegen kurze Hose) und die Besichtigung startet. Erbaut wurde die Kirche ca. 1458 und 1476, genauere Daten sind nicht überliefert. Ursprünglich war der Zugang nur über Seilwinden und Strickleitern möglich. Heute haben es die Bewohner und die Besucher da etwas leichter.

Schade, wie üblich ist es verboten, in der Kirche Fotos zu machen, strahlen doch diese kleinen Kirchen etwas ganz Besonderes aus! Auch hier ist der Raum wieder lückenlos mit Fresken bemalt und reich verziert mit goldenen Leuchtern, Lüstern und Sitzen mit Intarsien und Schnitzereien.

Zu Fuß geht es weiter zur Agios Stefanos, einem Nonnenkloster, das montags geschlossen hat. Ein schönes Foto von außen entschädigt für den kleinen Umweg.

Wieder zurück zum Agio Triada und den Weg zurück hinunter ins Tal.

Die letzte Besichtigung führt uns zum Agios Nikolaos. Ein Stufenweg führt hinauf zu der kleinen Anlage. Dieses Kloster ist nicht so perfekt restauriert und viel kleiner als all die anderen. Auf einer spitzen Kuppe liegen drei Ebenen übereinander. Man meint, teilweise noch uralte Fresken erkennen zu können.

So - das reicht auch wieder für einen Tag. Der Rest ist Erholung!

 

Bei den meisten der Klöster konnten wir beobachten, dass Baumaterial, Lebensmittel und teilweise auch die Mönche selbst noch heute über die Seilbahn in einer kleinen Kabine zum Kloster gelangen. Sobald die Massen an Touristen wieder fort sind, kehrt wieder die Ruhe ein. Kein Autoverkehr, keine Belästigung ist mehr möglich. Für die Besucher muss jedes Kloster „erarbeitet“ werden. Immer führen lange Treppen steil den Felsen hinauf.

 

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16.05.2017  (ca. 150 km)

Meteora – Dilofo

Nachts hat es kurz aber heftig geregnet, entsprechend trüb und bedeckt ist es am Morgen.

Unsere vorletzte Etappe führt tief ins Gebirge. Die Gipfel erreichen leicht 1700m. Vor Metsovo nehmen wir eine gesperrte Straße. Abgerutschte Hänge, Verschiebungen innerhalb der Fahrbahn und tw. dichter Nebel machen die Fahrt über 30 km zum Abenteuer. Ab Metsovo geht es auf der z. T. sehr schlechten Landstraße (es gibt wohl kein Geld mehr für den Unterhalt) immer wieder mit Blick auf die neue absolut überdimensionierte Autobahn (mehr Tunnels und Brücken als normaler Strassenverlauf).

In Ioannina laufen wir an den Reste des alten Palastes vorbei zur alten Moschee und den Resten der Zitadelle. Die 500jährige Herrschaft der Osmanen können wir gut nachvollziehen.

Das Zentrum der Stadt ist von engen Gassen und vielen alten Gebäuden aus dieser Zeit geprägt. Lädchen an Lädchen, eher ein Basar mit teilweise skurrilen Angeboten und Geschäftslokalen.

Weiter geht es wieder in die wolkenverhangenen Berge und nach ½ Stunde erreichen wir Dilofo im strömenden Regen. Einfahrt verboten, geparkt wird vor dem Ort. Unser Vermieter hilft mit dem Gepäck und wir werden bei Kaffee und Kuchen freundlich im Gästehaus Gaia begrüßt. Am späten Nachmittag - es ist inzwischen trocken - noch eine kurze Rundfahrt durch die nähere Umgebung, um wenigstens einen Eindruck zu gewinnen und einen Blick auf die alten Steinbrücken werfen zu können.

 

 

17.05.2017

Dilofo/Vikos Nationalpark

Ein reichliches Frühstück mit viel griechischem Gebäck erwartet die 4 Gäste des Hauses. Der kurze Rundgang durch das Dorf bietet uns eine Ansammlung aus mit Schieferplatten gedeckten Steinhäusern mit einem idyllischen kleinen Dorfplatz und einer uralten Platane. Leider stehen einige Häuser leer und sind dem Verfall preisgegeben.

Als erstes zieht es uns in die Vikosschlucht und nach Papigo. Langsam über enge Serpentinen geht es den Berg hinauf, hinunter und wieder hinauf... Tiefe Schluchten und hohe Felsen bilden eine faszinierende Kulisse.

Malerisch ziehen sich Papigo und Micro Papigo den Hang entlang (1.700m). Typische Steinhäuser mit Schieferdächern, alte gepflasterte Wege und Gassen und eine kleine Kirche ziehen uns in ihren Bann. In der Kirche ist ein Restaurator seit 12 Jahren damit beschäftigt, die Fresken wieder herzustellen. Nicht nur hier, viele Dörfer im Zagori-Gebirge sind nicht durchfahrbar. Die Gassen sind steil und gepflastert, Autoverkehr ist da nicht möglich, es geht ständig auf und ab – also vor den Dörfern parken.

Nach einem kräftigen Gewitter (wir waren gerade wieder im Hotel) kommt die Sonne wieder heraus und wir fahren Richtung Vradeto zur „Skala“. Dieser Treppenweg führt aus dem Tal nach Vradeto und überwindet dabei ca. 700m. Unglaublich, was sich da am gegenüberliegenden Hang den Berg hinaufzieht. Wir wollen wenigstens ein Stück des Wegs gehen, um zumindest einen Eindruck zu bekommen. Erst geht es ins Tal hinunter, über zwei alte Steinbrücken hinweg um dann den Hang zu erklimmen. Der Weg ist gepflastert und mit niedrigen Stufen versehen. Er lässt sich erstaunlich gut gehen. Es blüht und grünt aus allen Ecken und Ritzen. Sogar einige Wildkräuter wie Thymian und viel blauer Salbei verströmen ihren Duft. Es treibt uns immer höher. Nach ca. 1/3 der Höhe kehren wir wieder um, da es sonst zu spät wird.

Auf dem Rückweg nach Dilofo besuchen wir noch einige alte Steinbrücken, wie die Captains Bridge und die Plakida Bride, die malerisch das (trockene) Bachbett überqueren.

 

Abendessen in Koukouli in einem urigen kleinen Gasthaus. Der Kamin brennt und die Wirtin preist ihr Angebot auf griechisch an. Es existiert keine Karte. Wir entscheiden uns für den obligatorischen Griechischen Salat mit sehr gutem würzigen Feta und einer Pita, einem Pfannkuchen mit Feta. Sehr lecker, sehr reichlich, wir nehmen den Rest mit. Die Unterhaltung mit der sehr kommunikativen Wirtin erfolgt über Hand und Fuß, ist aber umso und komischer macht allen Spaß.

 

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18.05.2017

Dilofo-Monodendri

Ein schöner Tag. Auf der Fahrt Richtung Monodendri (1.060m) kommen wir durch den „steinernen“  Wald, aufragenden Felsformationen inmitten einer grünen Hochebene. Am Ende der Straße der Aussichtspunkt Oxya mit Wahnsinnblick über die Vikos-Schlucht, hier ca. 800m tief und 800m breit.

Wir halten dann in Monodendri und nehmen den Weg zum historische Kloster Agia Paraskevi (gegründet 1412), das am Hang der Vikos-Schlucht erbaut wurde. Von dort genießen wir einen weiten Blick über die Vikos Schlucht und die Berge.

Der von dort weiterführende „Weg“ ist derzeit leider verschüttet.

Zurück und hinunter ins Tal zur Kokoris Brücke (1750 gebaut) und von dort ein Spaziergang entlang dem Trocken-Flußbett. Durch lichten Laubwald mit vielen blühenden Blumen kommen wir zur Misios Brücke (1748 gebaut), wo in der friedvollen Stille Picknick in der Sonne angesagt ist. Bei unserer Rückkehr zur Kokoris Brücke beginnt gerade ein Kletterer die steile Felswand zu erklimmen. Für uns geht es wieder hinauf in die Berge nach Vradeto (1.350m). Über eine kurze Piste erreichen wir einen wunderbaren Weg bis zum Aussichtspunkt „Beloi“ über die Vikos Schlucht. Von dem spektakulären Blick können wir uns kaum wieder losreißen. Der Weg war gut zu gehen und führte über „Almen“ mit seltenen Blumen in gelb, weiß, lila und blau. Dazu Sonne, Wind und ziehende Wolken – fast perfekt.

Im Verhältnis von Breite ( im Schnitt 1100m) und Tiefe (bis zu 1.000m bis zum Talboden der Schlucht) wurde die Vikos Schlucht im Guinnes Book der Rekorde zur tiefsten Schlucht der Erde erklärt.

Nach diesem vollen Programm sind nicht nur die Beine müde.

 

 

19.05.2017

Dilofo – Korfu  (ca- 110 km bis Hafen)

Nach wunderschöner Fahrt durch die Berge erreichen wir Igoumenitsa.

Am Hafen werden wir mit der Information überrascht, dass die Fähren streiken, mindestens bis 24.00h, evtl. auch noch weitere 48 Stunden......

Der Autovermieter weiß die Lösung:

Mit dem Taxi zum nächsten Ort. Dort ein Motorboot nehmen, das privat Fährdienste leistet, übersetzen auf die Südspitze nach Korfu und von dort mit dem Taxi oder Bus nach Korfu Stadt fahren.

Gesagt - getan, der Zeitaufwand ist zwar etwas höher als eingeplant, aber die Busfahrt (1,5 Std.) nach Korfu Stadt hat uns einen Eindruck der Insel verschafft.

Menschenmengen in Korfu Stadt - die Saison hat definitiv begonnen. Man merkt, dass zwei Kreuzfahrtschiffe im Hafen liegen.

Wir werfen uns ins "Getümmel" und streifen kreuz und quer durch die Gassen, um einen Eindruck zu gewinnen.

 

 

20.05.2017

Korfu

Wir entdecken die Stadt, laufen in Richtung Neustadt, gehen durch den Gemüse- und Fischmarkt und dann wieder zurück zum alten Hafen. Diese Stadt hat so viele verschiedene Gesichter: breite Straßen, verschlafene Plätze, elegante Arcaden am Liston, verwinkelte Gassen, großzügige Plätze mit Restaurants und alles dicht nebeneinander.

Am Nachmittag dann die Besichtigung der alten Festung bis hinauf zum alten Leuchtturm. Der Blick von dort oben hinunter auf die Stadt und das Meer war toll.

 

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21.05.2017

Korfu  -  Köln

Regen ist angesagt und wie angekündigt ist alles grau in grau. Es gewittert am frühen morgen und eilig werden auf der Straße Schirme geöffnet, Regencapes angezogen und gegen Windböen und Regen/Graupel angekämpft.

Nach Frühstück, Packen und Zahlen nehmen wir den Bus nach Kanoni/Mäuseinsel. Als wir ankommen - es sind nur 5 km - bricht die Sonne durch. Ein Kalender-/Postkartenblick auf die kleine Kirche und die dahinter gelagerte Mäuseinsel.

In direkter Nähe liegt die Start- und Landebahn des Flughafens. Das erste startende Flugzeug überrascht uns noch – fast muss man den Kopf einziehen.

Zu Fuß geht es wieder nach Korfu. In einer kleinen byzantinischen Kirche wird gerade eine Taufe vorbereitet als wir vorüberkommen.

Zurück in der Stadt sind Menschenmassen unterwegs: anläßlich der Wiedervereinigung Korfus mit Griechenland sind eine Parade und eine Flugshow angesagt. Ohrenbetäubend dreht ein Düsenjäger seine Loopings und Spiralen. Danach noch ein Snack in einem schönen Café - und bald gehts dann zum Flughafen und der Urlaub ist beendet.

 

Fazit: Wir hatten uns Griechenland nicht soooo grün und gebirgig vorgestellt wie wir es angetroffen haben. Berücksichtigen muss man natürlich die Reisezeit Mai. Blüten soweit das Auge reicht! Das Preis-/Leistungsverhältnis in Hotels und Restaurants ist wirklich gut, das Benzin aber wohl mit das teuerste in Europa. Bemerkenswert viele Touristen (auffällig viele Franzosen), insbesondere im Großraum Athen (auch Mykene und Delphi) und in Meteora.  Im Vorfeld hatten wir schon geplant, uns nicht jede umgefallene Säule anzuschauen. Gerade in Athen haben wir auch total auf den Eintritt in die  historischen Anlagen verzichtet (wg. x-mal Eintrittspreisen und da man eigentlich fast alles von aussen sieht). Der Gesamteindruck auch mit längeren Fuß'märschen' war uns überall wichtiger.

Tipp für Wanderer: der Norden im Bereich der Vikos-Schlucht hat ein super ausgebautes Wanderwege-Netz.